Halle 7 Jack und Jill unplugged von Jane Martin


 

 

Es ist ... sagt die Liebe

"Eine bittersüße Komödie um den ganz normalen Beziehungswahnsinn." , so heißt es in der Ankündigung zu "Jack und Jill unplugged" von Jane Martin auf der Studiobühne der Halle 7.

Der Autorenname Jane Martin ("America's best known, unknown playwrihgt") bleibt ohne Figur, ohne Hintergrund, und der ist in diesem Fall auch nicht von Belang, da eine Fülle von Ratgebern für den Text Pate gestanden haben könnten. Die Buchhandlungen sind voll dieser Ratgeber für Psychologie, Selbstverwirklichung und Beziehungen. Wenn alle diese Weisheiten in den Beziehungen nachvollzogen werden, so verwundert es keineswegs, dass die Zahl der Singles im Steigen begriffen ist. Geht es doch darum, die perfekte Beziehung zu finden, zu leben. Und wer will schon zurückstecken oder gar nachgeben? Frau jedenfalls erstmal nicht.

Jack und Jill spielen sie durch, die verschiedenen Variationen von verliebt, verlobt, verheiratet, geschieden, verliebt ... In einer Bibliothek nimmt die Geschichte zwischen den Beiden ihren Anfang. Mann möchte und Frau doch eigentlich nicht, da sie erst schlechte Erfahrungen gemacht hat. Jack gelingt es, Jill zu überreden mit ihm Kaffee zu trinken und abends, da es von allen Seiten klemmt, hilft ein kleiner Joint den Gefühlen aus ihren Verstecken. Es muss wohl die Liebe sein, die sie danach verbindet, vor den Traualtar führt, den Wohnort wechseln lässt und ihre Karrieren ebenso sowie das Scheitern voran bringt.
 
   
 

Wolfgang Mondon, Daniela Voss

 

 

Regisseur Claus-Peter Seifert, der auch für die Bühne verantwortlich zeichnete, inszenierte unspektakulär doch dafür wohl durchdacht. Das Podium in der Mitte des Raumes bespielten die Liebenden. Die Garderoben, rechts und links im Hintergrund, dienten der Verwandlung und dem Szenenwechsel und an der Rampe bildete das Publikum gleichsam den Spiegel für die Protagonisten. Sie traten davor, sprachen das Publikum und doch nur ihr eigenes Spiegelbild an. So wurde das Beziehungsspiel verdeutlicht, der Wechsel zwischen Wir, Du und Ich vollzogen. Daniela Voss gab, ein wenig zu unkaprizös, eine moderne junge Frau, die sich gerne als schwierig bezeichnen ließ. In ihrer Darstellung wechselten Dynamik und Selbstbewusstsein einander glaubhaft mit Unsicherheit und Verzweiflung ab. Ihr Gegenpart, Wolfgang Mondon, erfüllte sensibel die Rolle des netten verbindlichen Mannes, der nicht nur um das eigene Selbstverständnis rang, sondern bei dem auch die Beziehung Gewicht hatte.

Eine Komdie, heißt es in der Ankündigung und das Publikum quittierte die Szenen und nur allzu bekannten allgemeinen Aussagen mit erkennendem Lachen. Die Liebhaber psychologischer Betrachtungsweise kamen hier durchaus auf ihre Kosten.

 
C.M.Meier

 

 


Jack und Jill unplugged

von Jane Martin

Daniela Voss, Wolfgang Mondon

Regie: Claus-Peter Seifert
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