Hofspielhaus Jugend ohne Gott nach Ödön von Horváth
Ein Projekt
Die Förderung von Jugend im Theater stand im Mittelpunkt von „Jugend ohne Gott“ nach Ödön von Horváth. Die Schauspieler Lucie Mackert und Sebastian Hofmüller erarbeiteten gemeinsam mit dem Jugendclub des Hofspielhaus eine Aufführung.
Nach dem Roman von Horvath, in dem eine Jugendgruppe während der NS-Zeit in einem militärischen Trainingslager u.a. Erfahrungen mit Diebstahl und Mord macht, wurde die Handlung übernommen und der Text zusammengestellt, mit einigen Originaldialogen, allerdings auch vielen der aktuellen Ideologie angepassten Einfügungen. Zeitgenössische Arbeitsweise in Gruppendynamik umgesetzt, auf das allgemeine moralische Fazit konzentriert. Mit schwarzen Sweatshirts mit ebensolchen Kapuzen drängten die Jugendlichen auf und über die Bühne. Von der Prügelei auf eine schwache Mitschülerin bis zum korrekten Abzählen der Schüler praktizierten sie Alltagsrituale. Dazwischen der Lehrer (Max Illich), welchem das Schauspiel um Autorität und Persönlichkeit gelang, und der schließlich durch Erkenntnis gereift, doch geächtet das Spielfeld verlassen musste. Während die im Gleichschritt auf der Bühne und im gedanklichen Ansatz von Gehorsam und Konformität geprägten Jugendlichen eine ebensolche moralisch fragwürdige Ausrichtung umsetzten, die in den diskriminierenden Schlusssätzen gipfelte. So entstand eine in sich geschlossene Aufführung, die erfolgreich für und im familiären Kreis umgesetzt wurde.
Die Zeit und die Gesellschaft, die ihr zugrunde liegenden Prinzipien ändern die Menschen. Doch wie viel Erbgut trägt der Nachkomme in sich und wie geht er damit um? Jugendtheater bietet für diese Frage den angemessenen Rahmen.
C.M.Meier
Jugemd ohne Gott
nch Ödön von Horváth
Mara Babic, Annika Bachl, Martha Baer, Antonia Bayrhof, Nadine Grießmeyer, Max Illich, Gregor Kretschmer, Hannes Linder, Anni Pfitzner, Alexander Prinz, Fiona Rauscher, Laetitia Rousselot, Anna Schweinstetter, Lu Schulze, Vincent Tandler
Regie: Lucie Mackert, Sebastian Hofmüller