Komödie am Max II CASH - oder ewig rauschen die Gelder von Michael Cooney
Wen das Füllhorn trifft
"Schwarze Schafe und die Lücken eines Systems oder Beamte sind auch Menschen" könnte der Untertitel des Stückes von Michael Cooney heißen. Dem Autor, Sohn des bekannten Schriftstellers Ray Cooney, wurde das dramatische Talent sozusagen in die Wiege gelegt und er versteht es, dieses in Boulevard-Komödien und Filmdrehbüchern einzusetzen. "Cash" hatte 1993 am Theatre Royal Windsor Uraufführung und wurde seither weltweit inszeniert. Die Themen, Arbeitslosigkeit, Sozialbetrug, Bürokratie und der geschröpfte Sozialstaat treffen den Nerv der Zeit - und wie wohl tut es da ausnahmsweise, zum Lachen gereizt zu werden.
Die Lachmuskel werden fraglos strapaziert in diesen zwei Stunden, in denen Eric Swan seinen Kopf aus der sozialen Schlinge zu ziehen sucht, in die er, wie es scheint, völlig unverschuldet geraten ist. Eric, seit zwei Jahren arbeitslos, hat dies bis dato erfolgreich vor seiner Frau verbergen können. Die Sicherung seiner neuen Existenz begann mit dem Arbeitslosengeld eines früheren Untermieters, welcher nach Kanada ausgewandert, Swan seine Bezüge überlassen hat. Ob der Untermieter denn gesund sei, wollte das Sozialamt wissen und so ergibt ein Bescheid den anderen und Swan's Anträge füllen bereits einen Ordner, als er versucht dieser Karriere ein Ende zu setzen. Just zu diesem Zeitpunkt steht der Außenprüfer des Sozialamtes vor der Tür. Hier beginnt die aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskomödie: Knallende Türen, hysterische Ehefrauen, erfundene Leichen und ein betrunkener Beamter, ein verklemmter Sexualberater und eine städtische Trauerhelferin, alle werden sie aufgeboten zu einer wild komischen Farce.
Sebastian Goders Inszenierung setzte uneingeschränkt auf das Stück, in dem rasant Pointe auf Pointe folgte, in dem mit ständigem Rollenwechsel eine Verwirrung die nächste jagte, in dem geballte Situationskomik das Geschehen beherrschte. Das Konzept ging auf, denn dem Publikum blieb kaum Zeit durchzuatmen zwischen Lacher und Lacher.
Ralf Komorr als Eric Swan zog die Fäden und meisterte brilliant die Hindernisse. Er war pfiffig, aufgelöst, verzweifelt, er hinkte, sprang die Treppe hoch, erstarrte, kurz, es ging um sein Leben. Unterstützt wurde er dabei von Sebastian Goder, der ihm als Untermieter Norman Bassett nach Kräften beistand und im Strudel der Ereignisse höchst glaubhaft zeitweise das Gehör verlor. Katharina Mai als Angestellte der städtischen Bestattung zog penetrant verständnisvoll an den Nerven der beiden. Bernhard Ulrich verlieh dem Beamten des Sozialamtes zutiefst beamtische aber auch zutiefst menschliche Züge. Heike Ackermann, Höhere Beamtin aus Berufung mit unnachahmlich trockener Art, sorgte konsequent für die abschließende Ordnung.
Das Ende kommt durch ein simples "mea culpa" des Eric Swan, mit dem alle Verwicklungen ebenso rasant wie sie gesponnen wieder ausgesetzt werden. Es erspart die Auflösung derselben, da man dem Faden der Geschichte ab einem bestimmten Punkt ohnehin nur noch mit Mühe und absoluter Konzentration hatte folgen können. Dennoch - Lachen garantiert.
C.M. Meier
"Schwarze Schafe und die Lücken eines Systems oder Beamte sind auch Menschen" könnte der Untertitel des Stückes von Michael Cooney heißen. Dem Autor, Sohn des bekannten Schriftstellers Ray Cooney, wurde das dramatische Talent sozusagen in die Wiege gelegt und er versteht es, dieses in Boulevard-Komödien und Filmdrehbüchern einzusetzen. "Cash" hatte 1993 am Theatre Royal Windsor Uraufführung und wurde seither weltweit inszeniert. Die Themen, Arbeitslosigkeit, Sozialbetrug, Bürokratie und der geschröpfte Sozialstaat treffen den Nerv der Zeit - und wie wohl tut es da ausnahmsweise, zum Lachen gereizt zu werden.
Die Lachmuskel werden fraglos strapaziert in diesen zwei Stunden, in denen Eric Swan seinen Kopf aus der sozialen Schlinge zu ziehen sucht, in die er, wie es scheint, völlig unverschuldet geraten ist. Eric, seit zwei Jahren arbeitslos, hat dies bis dato erfolgreich vor seiner Frau verbergen können. Die Sicherung seiner neuen Existenz begann mit dem Arbeitslosengeld eines früheren Untermieters, welcher nach Kanada ausgewandert, Swan seine Bezüge überlassen hat. Ob der Untermieter denn gesund sei, wollte das Sozialamt wissen und so ergibt ein Bescheid den anderen und Swan's Anträge füllen bereits einen Ordner, als er versucht dieser Karriere ein Ende zu setzen. Just zu diesem Zeitpunkt steht der Außenprüfer des Sozialamtes vor der Tür. Hier beginnt die aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskomödie: Knallende Türen, hysterische Ehefrauen, erfundene Leichen und ein betrunkener Beamter, ein verklemmter Sexualberater und eine städtische Trauerhelferin, alle werden sie aufgeboten zu einer wild komischen Farce.
Sebastian Goders Inszenierung setzte uneingeschränkt auf das Stück, in dem rasant Pointe auf Pointe folgte, in dem mit ständigem Rollenwechsel eine Verwirrung die nächste jagte, in dem geballte Situationskomik das Geschehen beherrschte. Das Konzept ging auf, denn dem Publikum blieb kaum Zeit durchzuatmen zwischen Lacher und Lacher.
Ralf Komorr als Eric Swan zog die Fäden und meisterte brilliant die Hindernisse. Er war pfiffig, aufgelöst, verzweifelt, er hinkte, sprang die Treppe hoch, erstarrte, kurz, es ging um sein Leben. Unterstützt wurde er dabei von Sebastian Goder, der ihm als Untermieter Norman Bassett nach Kräften beistand und im Strudel der Ereignisse höchst glaubhaft zeitweise das Gehör verlor. Katharina Mai als Angestellte der städtischen Bestattung zog penetrant verständnisvoll an den Nerven der beiden. Bernhard Ulrich verlieh dem Beamten des Sozialamtes zutiefst beamtische aber auch zutiefst menschliche Züge. Heike Ackermann, Höhere Beamtin aus Berufung mit unnachahmlich trockener Art, sorgte konsequent für die abschließende Ordnung.
Das Ende kommt durch ein simples "mea culpa" des Eric Swan, mit dem alle Verwicklungen ebenso rasant wie sie gesponnen wieder ausgesetzt werden. Es erspart die Auflösung derselben, da man dem Faden der Geschichte ab einem bestimmten Punkt ohnehin nur noch mit Mühe und absoluter Konzentration hatte folgen können. Dennoch - Lachen garantiert.
C.M. Meier
CASH - oder ewig rauschen die Gelder
von Michael Cooney
Heide Ackermann, Josef Baum, Katrin Fröhlich, Sebastian Goder, Dieter Henkel, Ralf Komorr, Katherina Mai, Bernhard Ulrich Regie: Sebastian Goder |