Theater Viel Lärm um Nichts Fröhliches Scheitern! von Margrit Carls
„Da ist der Wurm drin.“
Das Universum ist ein großer Spielplatz. Der Schöpfer streut seine Gedanken und Gelüste darein, die Weltenmutter brütet Eier zwischen ihren Brüsten und die Wissenschaftler der Menschheit zählen die erkennbaren Wurmlöcher. Natürlich forschen sie auch nach den Bewohnern derselben, doch dies wäre nicht nötig, denn der Wurm steckt in allem auf Erden, und ihn zu erkennen, muss man noch nicht einmal genau hinsehen. Er drängt sich auf, unweigerlich und, wie wir alle wohl aus Erfahrung wissen, meist im falschen Augenblick. Wenn der Wurm erscheint, hat man nur selten die Kraft darüber zu lachen.
Margrit Carls entwarf Idee und Texte für eine Revue, die eben diesem Wurm und dem Scheitern des Menschen gewidmet war und die es ermöglichte sich einmal darüber zu amüsieren, in aller Unbetroffenheit, als Zuschauer. Der heitere Blick auf die Geschichte des Scheitern an sich selbst und den Möglichkeiten für die Lebewesen dieser Erde, ließ für zwei Stunden die eigenen Erfahrungen zurücktreten und in eine solidarische Gemeinsamkeit eintauchen. Margrit Carls schöpfte aus dem Alltag, der Volksweisheit mit ihren Zitaten und Metaphern, der modernen Wissenschaft und der umfassenden Kunst. Es entstand ein „Spiel von Absicht und Zufall“, die mit „Intuition und Improvisation“ das Leben simulierten. Auf der Bühne war die Improvisation wohl mehr Manier, denn tatsächlich.
Das Universum ist ein großer Spielplatz. Der Schöpfer streut seine Gedanken und Gelüste darein, die Weltenmutter brütet Eier zwischen ihren Brüsten und die Wissenschaftler der Menschheit zählen die erkennbaren Wurmlöcher. Natürlich forschen sie auch nach den Bewohnern derselben, doch dies wäre nicht nötig, denn der Wurm steckt in allem auf Erden, und ihn zu erkennen, muss man noch nicht einmal genau hinsehen. Er drängt sich auf, unweigerlich und, wie wir alle wohl aus Erfahrung wissen, meist im falschen Augenblick. Wenn der Wurm erscheint, hat man nur selten die Kraft darüber zu lachen.
Margrit Carls entwarf Idee und Texte für eine Revue, die eben diesem Wurm und dem Scheitern des Menschen gewidmet war und die es ermöglichte sich einmal darüber zu amüsieren, in aller Unbetroffenheit, als Zuschauer. Der heitere Blick auf die Geschichte des Scheitern an sich selbst und den Möglichkeiten für die Lebewesen dieser Erde, ließ für zwei Stunden die eigenen Erfahrungen zurücktreten und in eine solidarische Gemeinsamkeit eintauchen. Margrit Carls schöpfte aus dem Alltag, der Volksweisheit mit ihren Zitaten und Metaphern, der modernen Wissenschaft und der umfassenden Kunst. Es entstand ein „Spiel von Absicht und Zufall“, die mit „Intuition und Improvisation“ das Leben simulierten. Auf der Bühne war die Improvisation wohl mehr Manier, denn tatsächlich.
Hannes Berg, Sven Schöcker, Joachim Vollrath, Klaus-Peter Bülz, Claudia Schmidt © Hilda Lobinger |
Eine weiße schiefe Ebene beherrschte die Bühne, der gegenüber die Weltenmutter saß und aus Ton Menschlein und Würmer formte. Äußerlich ein Mädchen in weißem Spitzenkleid mit grauem Haar und rosa Strähnen verkörperte Astrid Polak sie, in Habitus und Sprache fein wechselnd zwischen den Gegensätzen von weise und verspielt. Dann trafen die Darsteller zur Probe ein: Einer unausgeschlafen, da über Nacht mit neuen Texten konfrontiert; eine nach Irrfahrten mit der S-Bahn und ein Radfahrer, der mit dem Gegenwind enorm zu kämpfen hatte, verspätet. Die Stimme des Regisseurs Andreas Seyferth kam, wie die des Schöpfers, aus dem Off und die Darsteller sammelten sich. Ein bunter Reigen von Szenen aus der Geschichte folgte. Den Höhepunkt bildete der Auftritt des Wurms in Gestalt von Hannes Berg, der in einem Song sein Schicksal beklagte und überdeutlich vor Augen führte: Das Leben als Wurm ist keinesfalls vom Scheitern befreit. Für diese Einlage erntete Hannes Berg spontanen begeisterten Szenenapplaus. Weitaus schwerer hatte es Joachim Vollrath, der als ewiger Freier unbeachtet seiner Viktoria harrte und dabei vom Jüngling zum alten Mann verfiel. Claudia Schmidt scheiterte in innerer Verzweiflung, die aus Beziehungen und vergeblichem Versuch der Aufzucht eines Kaktus resultierte. Klaus-Peter Bülz trug glaubwürdig gezeichnet nicht nur als hungernder Advokat der Benachteiligten und am Versagen vorbeischlitternder Mann sein Schicksal. Einzig Sven Schöcker als Dichter stand es zu, sein Scheitern lautstark und wohlartikuliert in die Welt zu tragen. Seine Darstellung von der Mühsal des Sisyphos, der es bis zur Hälfte der Anhöhe schaffte, war absolut sehenswert. Der Einlagen gab es viele in dieser dichten Inszenierung, die musikalisch sinnfällig von Marcus Tronsberg auf der Gitarre untermalt wurde.
Der Abend war vergleichbar mit dem allzubekannten Bild des glänzenden Apfels aus dem der Wurm hervorgrinst und in den man dennoch zu gerne beißt, denn es ist ein gelungener knackig bunter unterhaltsamer Apfel.
Der Abend war vergleichbar mit dem allzubekannten Bild des glänzenden Apfels aus dem der Wurm hervorgrinst und in den man dennoch zu gerne beißt, denn es ist ein gelungener knackig bunter unterhaltsamer Apfel.
C.M.Meier
Fröhliches Scheitern!
von Margrit Carls
Astrid Polak, Claudia Schmidt, Hannes Berg, Klaus-Peter Bülz, Sven Schöcker, Joachim Vollrath und Marcus Tronsberg (Guitarre und Komposition) Regie: Andreas Seyferth |