Theater 44 Männergespräche - Men's Talk von Morten Feldmann
Wann ist ein Mann ein Mann?
Männer kaufen Frauen
Das ist wohl eher weniger der Fall bei Sebastian, Hauptfigur in Morten Feldmanns Komödie "Männergespräche", die Eva Niedermeiser zum Spielzeitbeginn auf der kuscheligen Bühne des Theater 44 inszeniert. Im Kreise seiner Männerfreunde Malte und Jakob diskutiert der erfolglose Schriftsteller auf der von Hannes Schuller gar nicht kuschelig, sondern themengerecht im sterilen Yuppie-Look der 90er gestalteten Bühne seine Beziehungsprobleme. Anlass der Krisensitzung im Café ist Melanie. Bzw. Melanies Karriere. Diese geht im Gegensatz zu Sebastians steil nach oben, der Superjob als Lektorin in New York wartet bereits. Sebastian (etwas zu "schön": Sebastian Kalhammer) ist in diesem Szenario durchaus eingeplant, sollte er sich den Forderungen der Holden beugen. Der psychotische Kater braucht Ganztagesbetreuung, die neue gemeinsame Wohnung auch und falls der Kinderwunsch zu übermächtig wird, muss sich jemand um den Nachwuchs kümmern. Was für zahlreiche weibliche Gattinnen der Republik Alltag bedeutet, empört besonders Galerist Malte (Markus Fisher gibt den Chefzyniker), der sich um die Integrität seines Kumpels sorgt. Wo bleibt die Selbstverwirklichung, wo das Selbstbewusstsein?! Jakob (Jochen Strodthoff als gefühlsbetonter Katzenliebhaber), als Maler ebenfalls nur mäßig erfolgreich und dementsprechend finanziell gebeutelt, sieht das Ganze wesentlich pragmatischer: Karriereschub und Geldsegen im Gegenzug für treusorgende Gattenliebe, warum nicht?
Männer kaufen Frauen
Das ist wohl eher weniger der Fall bei Sebastian, Hauptfigur in Morten Feldmanns Komödie "Männergespräche", die Eva Niedermeiser zum Spielzeitbeginn auf der kuscheligen Bühne des Theater 44 inszeniert. Im Kreise seiner Männerfreunde Malte und Jakob diskutiert der erfolglose Schriftsteller auf der von Hannes Schuller gar nicht kuschelig, sondern themengerecht im sterilen Yuppie-Look der 90er gestalteten Bühne seine Beziehungsprobleme. Anlass der Krisensitzung im Café ist Melanie. Bzw. Melanies Karriere. Diese geht im Gegensatz zu Sebastians steil nach oben, der Superjob als Lektorin in New York wartet bereits. Sebastian (etwas zu "schön": Sebastian Kalhammer) ist in diesem Szenario durchaus eingeplant, sollte er sich den Forderungen der Holden beugen. Der psychotische Kater braucht Ganztagesbetreuung, die neue gemeinsame Wohnung auch und falls der Kinderwunsch zu übermächtig wird, muss sich jemand um den Nachwuchs kümmern. Was für zahlreiche weibliche Gattinnen der Republik Alltag bedeutet, empört besonders Galerist Malte (Markus Fisher gibt den Chefzyniker), der sich um die Integrität seines Kumpels sorgt. Wo bleibt die Selbstverwirklichung, wo das Selbstbewusstsein?! Jakob (Jochen Strodthoff als gefühlsbetonter Katzenliebhaber), als Maler ebenfalls nur mäßig erfolgreich und dementsprechend finanziell gebeutelt, sieht das Ganze wesentlich pragmatischer: Karriereschub und Geldsegen im Gegenzug für treusorgende Gattenliebe, warum nicht?
Markus Fisher, Jochen Strodthoff, Sebastian Kalhammer © Hilda Lobinger |
Männer sind so ... verletzlich
Als Melanie ganz postfeministischer Klischee-Macho beginnt, sich mit ihrem jungen Assistenten zu vergnügen, bricht für den vom Sex-Saulus zum Hausmann-Paulus gewandelten Sebastian die Welt zusammen, Suizidversuch inklusive.
Von Eifersuchtsattacken, Weinkrämpfen und Selbstvorwürfen geschüttelt macht er Jakob das Leben zur Hölle, der sich wiederum bei Malte über die ihm aufgezwungene Rolle als Therapeut und Putzfrau (!) beschwert. Willkommen in der Frauenhölle. Feldmann, dem man seine Erfahrungen als Drehbuchautor anmerkt, bedient sich genüsslich zahlreicher Klischees des alltäglichen Geschlechterkampfes und verdichtet sie in schnellen, pointierten Dialogen. Der Wiedererkennungswert scheint gewaltig, betrachtet man die durchweg amüsierte Reaktion des Publikums. Eva Niedermeiser lässt ihre Schauspieler die jeweiligen Emotionen bis zum Anschlag ausspielen. Das ist manchmal fast zu viel des Guten, meistens aber unterhaltsam.
Männer haben's schwer und nehmen's nur manchmal leicht
Zu guter Letzt besinnt sich Sebastian mit Hilfe seiner Kumpane auf die ihm verbliebene Männlichkeit und verlässt die dominante Dame auf (Liebes-)Abwegen. Allerdings nur, um kurz darauf die nächste Angebetete zu präsentieren. Sybille heißt sie und ist - welch Wunder - erfolgreiche Architektin. Nächster Karrierestop Tokio, für den Lover wird sich auch dort ein Plätzchen finden. Was zu der nicht neuen, aber immer wieder ernüchternden Erkenntnis führt, dass Menschen sich nicht ändern (lassen). Das Premierenpublikum ließ sich die Laune jedoch keinesfalls verderben und applaudierte kräftig.
Tina Meß
Als Melanie ganz postfeministischer Klischee-Macho beginnt, sich mit ihrem jungen Assistenten zu vergnügen, bricht für den vom Sex-Saulus zum Hausmann-Paulus gewandelten Sebastian die Welt zusammen, Suizidversuch inklusive.
Von Eifersuchtsattacken, Weinkrämpfen und Selbstvorwürfen geschüttelt macht er Jakob das Leben zur Hölle, der sich wiederum bei Malte über die ihm aufgezwungene Rolle als Therapeut und Putzfrau (!) beschwert. Willkommen in der Frauenhölle. Feldmann, dem man seine Erfahrungen als Drehbuchautor anmerkt, bedient sich genüsslich zahlreicher Klischees des alltäglichen Geschlechterkampfes und verdichtet sie in schnellen, pointierten Dialogen. Der Wiedererkennungswert scheint gewaltig, betrachtet man die durchweg amüsierte Reaktion des Publikums. Eva Niedermeiser lässt ihre Schauspieler die jeweiligen Emotionen bis zum Anschlag ausspielen. Das ist manchmal fast zu viel des Guten, meistens aber unterhaltsam.
Männer haben's schwer und nehmen's nur manchmal leicht
Zu guter Letzt besinnt sich Sebastian mit Hilfe seiner Kumpane auf die ihm verbliebene Männlichkeit und verlässt die dominante Dame auf (Liebes-)Abwegen. Allerdings nur, um kurz darauf die nächste Angebetete zu präsentieren. Sybille heißt sie und ist - welch Wunder - erfolgreiche Architektin. Nächster Karrierestop Tokio, für den Lover wird sich auch dort ein Plätzchen finden. Was zu der nicht neuen, aber immer wieder ernüchternden Erkenntnis führt, dass Menschen sich nicht ändern (lassen). Das Premierenpublikum ließ sich die Laune jedoch keinesfalls verderben und applaudierte kräftig.
Tina Meß
Männergespräche - Men's Talk
von Morten Feldmann
Markus Fisher, Sebastian Kalhammer, Jochen Strodthoff Regie: Eva Niedermeiser |